Das Netzausbauprojekt ULTRANET
ULTRANET ist ein Netzausbauprojekt der Übertragungsnetzbetreiber TransnetBW und Amprion.
Die Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungsleitung (HGÜ-Leitung) wird weitestgehend in bestehenden Stromtrassen verlaufen. Sie ist rund 340 Kilometer lang und reicht von Osterath in Nordrhein-Westfalen bis nach Philippsburg in Baden-Württemberg. Die Maßnahme ist als Vorhaben Nr. 2 Teil des Bundesbedarfsplans und wurde unter der Nummer 2.9 von der Europäischen Kommission in die Unionsliste der Vorhaben von gemeinsamem Interesse („Projects of Common Interest“) aufgenommen.
Bis 2027 soll ULTRANET durch das Vorhaben A-Nord bis nach Emden an die Nordseeküste verlängert werden.
TransnetBW ist für den rund 42 Kilometer langen Abschnitt B1 zwischen Mannheim-Wallstadt und dem Netzverknüpfungspunkt Philippsburg verantwortlich.
Aktuell werden die Planfeststellungsunterlagen für die Leitung vervollständigt und anschließend der Bundesnetzagentur übergeben.
Hier finden Sie eine interaktive Übersichtskarte zu unseren Veranstaltungen im Projektraum
INFORMATIONSMATERIAL ZUM HERUNTERLADEN

Digitale Bürgersprechstunde am 28. April 2022
Hier finden Sie die Präsentation der Bürgersprechstunde zum Download.

Digitale Bürgersprechstunde für Träger öffentlicher Belange am 13. April 2022
Hier finden Sie die Präsentation der Bürgersprechstunde zum Download.:

Aktueller Planungsstand ULTRANET
Alle aktuellen Informationen zum Planungsstand finden Sie hier zum Download:

Alle Informationen zum Projekt
Alle aktuellen Informationen zum Projekt finden Sie hier zum Download:

Einweihung gasisolierte Schaltanlage Philippsburg 13.07.2021
Hier finden Sie die Aufzeichnung des Livestreams zur Inbetriebnahme der gasisolierten Schaltanlage am Standort Philippsburg.
FAQs zum Projekt
Mit Hilfe des gesamten Korridors A (Emden-Osterath und Osterath-Philippsburg) sollen die in der Nordsee durch Windenergie erzeugten Strommengen in den Süden Deutschlands transportiert werden. Neben dem Abtransport von Offshore-Windenergie besteht auch der Bedarf zum Abtransport der verstärkten Einspeisung von Onshore-Windenergie. Gleichzeitig soll mit der Gleichstromübertragung von ULTRANET, dem südlichen Teil des Korridors A, der Wegfall der Kernenergieerzeugung am Standort Philippsburg die Leistung des Kraftwerks substituiert werden, damit der industriestarke Südwesten Deutschlands auch weiterhin mit ausreichend Strom versorgt werden kann. So trägt ULTRANET der Verlagerung von Erzeugungsleistung durch die Energiewende Rechnung. ULTRANET kann darüber hinaus in z. B. sonnenstarken Zeiten auch Solarstrom von Süd nach Nord transportieren, wenn erforderlich.
Im Planfeststellungsverfahren wird festgelegt, auf welchen konkreten Leitungen und Masten ULTRANET verlaufen soll und welche Bedingungen die Vorhabenträger dafür zu erfüllen haben. Der Planfeststellungsbeschluss ermöglicht dann den Bau und Betrieb der Leitung, sofern auch die privatrechtlichen Belange berücksichtigt wurden.
Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung, kurz HGÜ, ist ein Verfahren zur Übertragung von elektrischer Energie mit Gleichstrom. Weil das deutsche Übertragungsnetz mit Wechselstrom betrieben wird, ist an den Anfangs- und Endpunkten jeweils ein Gleichstrom-Umspannwerk notwendig. Die Gleichstrom-Umspannwerke wandeln Wechselstrom am Einspeisepunkt einer HGÜ-Leitung in Gleichstrom und am Endpunkt wieder in Wechselstrom um. Gleichstromleitungen können grundsätzlich als Seekabel in Gewässern sowie als Freileitung oder als Erdkabel an Land verlegt werden. Auf dem Festland wird bei leistungsstarken HGÜ-Verbindungen meistens eine Freileitung genutzt.
ULTRANET soll auf bestehenden Trassen als sog. Hybridsystem realisiert werden: Die 380kV-Gleichstromleitung wird mit Wechselstrom-Höchstspannungsleitungen auf den gleichen Masten bzw. gleichen Gestängen geführt. Damit folgt das Netzausbauprojekt dem NOVA-Prinzip: Netzoptimierung vor –Verstärkung vor –Ausbau. Das Hybridsystem ist im Rahmen der Prüfung des Netzentwicklungsplans Strom als wirksam, bedarfsgerecht und erforderlich befunden worden. Gleichzeitig ist es möglich, Netzneubau und damit Flächenverbrauch zu reduzieren.
TransnetBW ist bestrebt, die Auswirkungen auf Mensch, Umwelt und Natur so gering wie möglich zu halten. Dabei hält das Unternehmen alle vorgegebenen Immissionsgrenzen sicher ein und kann diese gegebenenfalls sogar deutlich unterschreiten. Deshalb werden u. a. durch die technische Konstruktion und die Anordnung von Bauteilen Geräusche minimiert und abgeschirmt. Im Rahmen der formellen Verfahren ermitteln Umweltgutachter die Auswirkungen auf Mensch, Natur und Umwelt. Diese Erkenntnisse fließen in die Planungen ein und dienen der Vermeidung oder Minimierung von Auswirkungen, zum Beispiel durch die Reduktion von Baulärm oder die Einpassung von Gebäuden in das Landschaftsbild.
ULTRANET ist ein bundesländerübergreifendes Netzausbauvorhaben. Deshalb ist für die Genehmigung des Projekts die Bundesnetzagentur in Bonn zuständig.